"Viele Unternehmen sind plötzlich zur Digitalisierung gezwungen: Sie probieren Homeoffice und virtuelle Zusammenarbeit aus, etablieren in Zeiten geschlossener Läden und Gaststätten einen digitalen Vertrieb oder ersetzen papierbehaftete Arbeitsprozesse durch digitale", erläuterte Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW-Bankengruppe. "Vieles davon wird nach der Krise bleiben - und sich verstärken."
Die insgesamt 3,8 Millionen kleineren und mittleren Unternehmen in Deutschland gingen der KfW zufolge das Thema zuletzt zwar verstärkt an. So stieg die Zahl der Mittelständler mit abgeschlossenen Digitalisierungsvorhaben von 2016 bis 2018 im Vergleich zur Vorperiode (2015-2017) um 380.000 auf gut 1,5 Millionen. Die durchschnittlichen Ausgaben für entsprechende Projekte stagnierten jedoch bei 17.000 Euro pro Firma.
Insgesamt gaben die Mittelständler den Angaben zufolge 2018 gut 19 Milliarden Euro für Digitalisierungsprojekte aus. Das war deutlich weniger als für traditionelle Innovationen (34 Milliarden Euro) oder Investitionen zum Beispiel in Gebäude und Maschinen (220 Milliarden Euro). Die Masse der mittelständischen Unternehmen vollziehe die Digitalisierung bisher in kleinen Schritten, resümierte Köhler-Geib.