Visualisierung von autonomen Fahrzeugen

Eine aktuelle Studie zeigt die international sehr unterschiedlichen Einstellungen zum autonomen Fahren. (Bild: AdobeStock / metamorworks)

Zwischen Anspruch und Realität klafft beim autonomen Fahren eine große Lücke. Die Skepsis vieler Menschen ist nach wie vor groß. Wohl auch deshalb lautet der Name einer neuen Studie zu dem Thema „The Autonomous Gap“ – also die autonome Lücke. Herausgegeben wurde die Studie vom Management- und IT-Beratungsunternehmen MHP zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart.

Für die Studie wurden 5.000 repräsentativ ausgewählte Erwachsene in Deutschland, Schweden, Polen, Italien und Großbritannien, China und den USA zu ihrer Erwartungshaltung an geteilte autonome Mobilitätskonzepte befragt. Die Studie lässt Rückschlüsse zu, welche Konzepte und Geschäftsmodelle in welcher Region erfolgsversprechend sein könnten – und wo einige der zentralen Herausforderungen für die unterschiedlichen Akteure liegen.

Skepsis in Deutschland bleibt hoch

Weltweit wären laut der Studie zwar über 70 Prozent der Menschen bereit, auf ihr Auto zu verzichten. Voraussetzung dafür wäre aber die Existenz von attraktiven, autonom fahrenden Diensten. Bei den Nutzern, die heute schon auf Sharing-Angebote zurückgreifen, würden 87 Prozent sofort autonome Mobilität nutzen, so ein Ergebnis der Befragung. In Deutschland bleibt die Skepsis dagegen groß: Nur jeder dritte Deutsche würde seinen Weg zur Arbeit gern in einem autonomen Transportmittel zurücklegen. In den USA oder China sind es immerhin gut die Hälfte der Menschen, die sich den Arbeitsweg mit anderen teilen und autonom zurücklegen würden.

Die grundsätzliche Bereitschaft, geteilte autonome Fahrzeuge zu nutzen, ist zwar vorhanden, wenn auch regional unterschiedlich ausgeprägt. Mit 91 Prozent liegt China weit vorne, während erst knapp die Hälfte der Menschen in den USA und Deutschland dazu bereit sind. Diese Zurückhaltung habe verschiedene Gründe – nicht zuletzt gebe es nach wie vor große Sicherheitsbedenken. Besonders hoch wird dieses Risiko in die Technologie in den USA mit 59 Prozent eingeschätzt, Deutschland liegt mit 50 Prozent im Mittelfeld, während 41 Prozent der Chinesen derartige Risiken in der Technologie sehen.

Tech-Riesen genießen wenig Vertrauen

Wenn es um die Anbindung von urbanen Verkehrsknoten geht, trauen die meisten Befragten den Kommunen und dem ÖPNV zu, autonome Mobilitätsangebote zu realisieren. So vertrauen 44 Prozent der Befragten den Kommunen als Anbieter autonomer Dienste im Gegensatz zu den privaten Mobility-Anbietern (27 Prozent).

Bislang sei es so, dass die Angebote und Geschäftsmodelle des ÖPNV für die Zukunft nicht ausreichend und nicht attraktiv genug sind, um den Abschied vom privaten PKW zu erreichen. Gründe seien die geringe Zufriedenheit mit der Taktfrequenz und die geringe Zahlungsbereitschaft für ÖPNV-Dienste.

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