Volldigitales Kalibriertool CSC-Tool X 20 von Hella Gutmann

Die App-basierte Steuerung des neuen CSC-Tools X 20 kommuniziert via WLAN mit der Cloud und greift dort auf tagesaktuelle Fahrzeugdaten zu. (Bild: Hella Gutmann)

Dem CSC-Tool X 20 genannten Produkt liegt ein neues modulares und flexibles Kalibrier-Konzept für Fahrerassistenzsysteme (ADAS) zu Grunde: Im Unterschied zu bisherigen Kalibrier-Lösungen führt nicht das Diagnosegerät, sondern das CSC-Tool X 20 selbst den Kalibrier-Prozess. Laut Hella Gutmann wird jeder Prozessschritt lückenlos dokumentiert und fließt letztendlich in ein Gesamt-Protokoll ein. Nur für den kurzen finalen Schritt der eigentlichen Kalibrierung des Fahrzeugsystems wird ein Diagnosegerät benötigt. Wie das Unternehmen für Profi-Ausrüstung für Werkstätten, Autohäuser und Kfz-Prüforganisationenschnellen mitteilt, soll sich das neue System mit seinen teils automatischen Abläufen, seiner Vernetzung mit der Cloud, einer durchgängigen Prozessführung sowie der lückenlosen Dokumentation in jeden modernen Werkstattalltag fügen.

Das Kalibrier-Tool verfügt über einen Korpus mit klappbarem Querbalken und zwei 3D-Kameras, einen eigenständigen, rückseitig integrierten Panel PC sowie einen Industriebildschirm in wahlweise 75 oder 86 Zoll. Zusätzlich zu 19, stets in OE-Größe dargestellten, digitalen Kameratargets erlaubt der größere, drehbare Bildschirm auch die Verwendung der XXL-Targets von Honda und Iveco, also von gesamt 21 Targets. Die App-basierte Steuerung des neuen CSC-Tools X 20 kommuniziert zum einen via WLAN mit der Cloud und greift dort auf tagesaktuelle Fahrzeugdaten zu. Zum anderen besteht Konnektivität zu den eigenen Diagnoselösungen "mega macs X" und "mega macs S 20". Dem Hersteller zufolge können Fahrzeug- und Kalibierdaten in Sekundenbruchteilen ausgetauscht werden. Mehrfacherfassungen und unnötige Fehlerquellen sollen weitgehend entfallen.

Seine Publikumspremiere feiert das Tool derzeit auf der Automechanika in Frankfurt (10. bis 14. September 2024). Ab dem Frühjahr 2025 soll es dann im Praxisalltag durchstarten

Von der Formel-1 inspirierte Fahrzeugdiagnose

Von der seit Jahren bewährten telematischen Erfassung von Fahrzeugdaten à la Formel-1 sollen Hella Gutmann zufolge auch Flottenbetreiber, Autohersteller, Versicherer, Pannendienste und Werkstätten profitieren können. Sei es durch die Erfassung und Übermittlung der Fahrzeug-Standorte, Fahrmuster, Verschleißerscheinungen, Fehlercodes oder Systemparameter. Das hat Hella Gutmann in Partnerschaft mit dem französischen Telematik Spezialisten Munic S.A. zum Anlass genommen, eine cloudbasierte Telematik-Lösung für Profis zu entwickeln.

Eine tiefgehende Diagnose von Fahrzeugen auf der Straße, wie sie bisher im Multi-Marken-Bereich nur stationär in der Werkstatt möglich war, soll macsLive ermöglichen. Über die cloudbasierte Diagnoseplattform können zum einen Fahrzeugzustände permanent live überwacht werden. Zum anderen bilden die gesammelten Daten die Basis für präzise Fahrzeug-Tiefendiagnose in Echtzeit. Wie bei bestehenden Telematik-Lösungen muss der macsLive-Dongle dauerhaft an die OBD-Dose des Fahrzeugs gesteckt bleiben. Die Besonderheit des Systems liege in der Tiefe und Qualität der Daten, betont man beim Anbieter. macsLive erlaubt das Auslesen aller Steuergeräte in der Tiefe ebenso wie das Scannen von Live-Parametern. Zusätzlich gestattet macsLive in bestimmten Fällen das Löschen von Fehlercodes aus der Ferne.

Eine erste großflächige Umsetzung erfolgt dem Anbieter zufolge bereits bei einem großen deutschen Automobilclub.

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