Hyundai Infotainment

Hyundais Roadmap sieht weitreichende Verbesserungen bei Daten- und Fahrzeugplattformen, dem autonomen Fahren und der Konsolidierung von Steuergeräten vor. (Bild: Hyundai)

Unter anderem sollen bis Mitte der Dekade alle Fahrzeuge des südkoreanischen Herstellers auf Basis des eigenen Betriebssystems ccOS für OTA-Updates ausgerüstet sein. Bis zu diesem Zeitpunkt rechnet der Hersteller unter anderem mit 20 Millionen für die eigenen Connected Car Services registrierten Fahrzeugen. Die hier generierten Daten sollen über eine neue Datenplattform verarbeitet werden, die Dienste für Kunden bereitstellen und als Grundlage ihrer Weiterentwicklung dienen soll. Entsprechende Feature-on-Demand-Dienste sollen ab kommendem Jahr bereitstehen.

„Die Datenplattform der Hyundai Motor Group wird nicht nur einfach dem Autofahren dienen. Sie wird auch eine wichtige Rolle bei der Steigerung des Komforts und der Vielfalt des Mobilitätserlebnisses spielen, da sie den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs umfasst“, erklärt Eunsook Jin, Executive Vice President & Head of ICT Innovation Division bei Hyundai. In Zukunft werde man auch dazu beitragen, ein neues Mobilitätsökosystem zu schaffen, das auf der Basis von Datenkonnektivität und Skalierbarkeit Autos mit anderen Transportmitteln vernetzt.

Hyundai möchte zudem stark in Software investieren, um die eigenen Fähigkeiten im Bereich Mobilitätstechnologie zu stärken. Bis 2030 sollen umgerechnet fast 13 Milliarden Euro investiert werden. Geplant ist unter anderem ein neues globales Softwarezentrum, um die Entwicklung autonomer Fahrzeuge zu beschleunigen.

Durch die Entwicklung einer gemeinsamen Hard- und Softwareplattform möchte der Konzern den Zeitaufwand etwa bei Planung, Design und Fertigung deutlich senken. Fahrzeugkomponenten sollen dann in verschiedenen Segmenten nutzbar sein. Für das Jahr 2025 kündigte Hyundai zwei konkrete neue E-Fahrzeugplattformen namens eM und eS an. Diese werden auf Grundlage der Integrated Modular Architecture (IMA) des Konzerns entwickelt. Die eM-Plattform soll als Basis für E-Fahrzeuge aller Segmente dienen und unter anderem autonome Funktionen auf Level 3 oder höher unterstützen. Die eS-Plattform kommt hingegen in elektronischen Spezialfahrzeugen zum Einsatz.

Eine Konsolidierung sieht die neue Strategie Hyundais auch bei Steuergeräten vor. Anstatt wie bisher Steuergeräte separat zu aktualisieren, sollen integrierte Steuergeräte für mehr Effizienz bei Aktualisierungen sorgen. Indem die Steuerung von untergeordneten elektrischen Komponenten in Steuergeräte der obersten Ebene integriert wird, könne man die Gesamtzahl der Steuergeräte grundsätzlich deutlich reduzieren und gleichzeitig besser neue Merkmale hinzufügen. „Um die wachsende Anzahl elektrischer Komponenten mit systematischer Effizienz zu entwickeln, hat die Hyundai Motor Group sich für die Implementierung einer domänenzentrierten Architektur entschieden, die in Gruppen strukturiert ist und die Steuergeräte im gesamten Fahrzeug in die vier Bereiche Komfort, Antrieb, Infotainment und ADAS integriert“, erläutert Hyung Ki Ahn, Vice President Electronics Development Group.

Um die Menge an Daten aus vernetzten Autos effizienter zu nutzen, kooperiert Hyundai unter anderem mit dem Tech-Riesen Nvidia, um das eigene Betriebssystem auf das System Nvidia Drive zu bringen. Dies soll die Verarbeitung großer Datenmengen in hoher Geschwindigkeit ermöglichen, die unter anderem aus Kamera-, Radar- und Lidarsensoren des Fahrzeugs stammen.

Um autonome Fahrfunktionen voranzutreiben, entwickelt die Hyundai Motor Group die dritte Generation eines integrierten Steuergeräts, das neben mehr Geschwindigkeit auch eine bessere Integration zwischen den Steuergeräten erlauben soll. Das neue Steuergerät werde die Grundlage für eine umfangreichere Serienproduktion von Fahrzeugen mit Autonomie-Level 3 bilden sowie zu gegebener Zeit auch für die Vermarktung autonomer Fahrtechnologien auf Level 4 und 5.

In Zukunft geht die Gruppe davon aus, dass sich die zentralen Paradigmen der Mobilitätsbranche grundlegend ändern werden. Die mittel- bis langfristige Strategie umfasse daher eine neue Dimension von softwarebasierten Mobilitätsdiensten, um verschiedene Services nahtlos zu verbinden. Entsprechende Technologien möchte die Hyundai-Gruppe mit einem globalen Softwarezentrum adressieren.

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