Magna-Ingenieure an einem Whiteboard

Entwicklungsdienstleister können sich einer VDA-Prognose zufolge in den kommenden zehn Jahren auf gute Geschäfte einstellen. (Bild: Magna)

Im Jahr 2030 werde das entsprechende Auftragsvolumen für die Entwickler von Fahrzeugen und Fahrzeugtechnologien aller Voraussicht nach mit 29 Milliarden Euro deutlich höher liegen als im Jahr 2019 (20,5 Milliarden Euro). Die entsprechenden Werte wurden jedoch vor dem Ausbruch der Coronakrise ermittelt, abhängig von deren Dauer sei es daher möglich, dass sich die Perspektiven eintrüben, so der Verband. Aktuell werden in vielen Unternehmen F&E-Budgets gekürzt, um den zunehmenden Kostendruck auszugleichen.

Dennoch ist laut Studie ein langfristiger Trend zu erkennen: Die Entwicklungsdienstleister werden ihre Kompetenzen ausbauen und neue Kooperationsmodelle entwickeln, um den steigenden Wünschen und Anforderungen von OEMs und Mobility Playern gerecht zu werden. Insbesondere durch größer werdende Vergabeumfänge bei der Serienentwicklung und neuen Technologien etwa im Bereich Fahrzeug-Software oder autonomes Fahren sei bis 2030 ein Anstieg des Marktes um 40 Prozent zu erwarten.

„Die Studie zeigt: Der Markt der Entwicklungsdienstleister wird weltweit wachsen – allerdings ist die Dynamik im Ausland viel größer als in Deutschland, was den Bestand an Engineering-Arbeitsplätzen stark gefährdet“, warnt jedoch Udo Jankowski, Vorstand der Tecosim-Gruppe und Leiter des EDL-Arbeitskreises im VDA. Deutsche Dienstleister könnten vor allem profitieren, wenn es gelinge, die Dienstleistungen an den globalen Markt anzupassen, so der Experte.

„Damit EDL als wichtige Wertschöpfungspartner ihre Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen können, sehen wir drei Strategien: Die Strategie Commodity erfordert hohe Kosteneffizienz, verbunden mit Skaleneffekten und Standortoptimierung. Die Strategie New Tech zielt auf Technologieführerschaft in innovativen Bereichen, während die Strategie Gesamtfahrzeug das sehr breite Leistungsportfolio und die globale Präsenz behandelt“, erläutert Nina Leffers, Studienleiterin beim Beratungsunternehmen Stahl Automotive Consulting.

Um Entwicklungsdienstleister am Standort Deutschland zu stärken, sind laut Studie eine zielgerichtete und wettbewerbsfähige F&E-Förderung, umfassendere steuerliche F&E-Förderungen sowie die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Umqualifizierung und Weiterbildung dringend geboten.

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