Digitale Dienste im Fahrzeug

Nach Stellantis setzt auch Volkswagen auf 4screen

Veröffentlicht Geändert
Ein Fahrer nutzt das integrierte 4screen-System zur Anzeige standortbasierter Services im Fahrzeug-Infotainment.

Volkswagen setzt auf die Technologie des Münchner Start-ups 4screen. Während Stellantis erste Modelle bereits ausgerüstet hat, bringt Volkswagen die kontextbasierten Dienste nun per OTA-Update in zwölf europäische Märkte.

Volkswagen setzt künftig auf die Technologie des Münchner Start-ups 4screen. Seit August 2025 erhalten Fahrzeuge in zwölf europäischen Märkten die neuen Funktionen über ein Over-the-Air-Update. Mit kontextbezogenen Empfehlungen direkt im Fahrzeugdisplay will der Autobauer das digitale Erlebnis seiner Kundinnen und Kunden spürbar erweitern.

Im Zentrum der VW-Integration steht das Recommendation Format von 4screen. Es nutzt Fahrzeug- und Kontextdaten, um Fahrerinnen und Fahrern genau im richtigen Moment intelligente Vorschläge zu machen – etwa bei niedrigem Batteriestand den Hinweis auf eine nahegelegene Ladestation oder nach einer langen Fahrt die Empfehlung für eine Pause im passenden Schnellrestaurant. Ein zusätzlicher Detail Screen liefert weiterführende Informationen wie Öffnungszeiten, Parkmöglichkeiten und Services vor Ort und ergänzt das Fahrerlebnis um passgenaue Angebote.

Der Rollout umfasst zunächst Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Österreich, die Schweiz und Schweden. Weitere Länder sollen folgen.

Stellantis als Vorreiter

Bereits im Sommer hatte Stellantis die Integration von 4screen bekanntgegeben. Der Konzern rüstet zunächst Modelle der Marken Fiat, Jeep und Ram mit den digitalen Diensten aus. Über Uconnect 4 und Uconnect 5 erhalten Fahrerinnen und Fahrer direkten Zugriff auf standortbasierte Services – von Tankstellen und Ladepunkten über Parkplätze bis hin zu Händlerinformationen.

Die Inhalte werden kontextabhängig ausgespielt, sodass sie die Nutzererfahrung bereichern, ohne vom Fahren abzulenken. „Die Partnerschaft mit 4screen hilft uns, relevante Inhalte zur richtigen Zeit bereitzustellen“, betonte Cristiani Campos, Senior Vice President der Software Business Unit bei Stellantis.

„Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, das digitale Erlebnis für unsere Kundinnen und Kunden zu verbessern, indem wir ihnen auf nahtlose und sichere Weise hilfreiche Informationen in Echtzeit bereitstellen“, erklärt Dr. Wolfgang Kierdorf, Executive Director of Customer Experience and Business Development bei Volkswagen.

Fabian Beste, CEO und Mitgründer von 4screen, ergänzt: „Unsere Mission ist es, das Auto zu einer intelligenteren Schnittstelle zwischen Fahrenden und ihrer Umgebung zu machen. Mit Volkswagen erreichen wir einen neuen Meilenstein in der Ausweitung unserer Plattform.“

4screen im Markt für In-Car-Marketing

Mit der Einbindung durch Volkswagen und Stellantis wächst die Reichweite von 4screen erheblich. Schon zuvor hatten Hyundai und Kia auf die Plattform gesetzt, die Fahrzeugdisplays zu Echtzeit-Marketingkanälen macht.

4screen positioniert sich als Vermittler zwischen Unternehmen und Fahrern. Der Dienst nutzt Standortdaten und Fahrzeugkontext, um relevante Informationen während der Fahrt bereitzustellen. Ziel ist es, die Interaktion zwischen Fahrer und Umgebung digital zu unterstützen. Das Konzept folgt dem Prinzip des sogenannten „In-Car Marketings“, das unter anderem auch von Wettbewerbern wie Telenav, Here Technologies oder Cerence verfolgt wird.