Automated Driving Alliance

Bosch und Cariad verstärken KI-Einsatz beim Autonomen Fahren

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Bild eines ID.Buzz. Bosch und Cariad vertiefen die Zusammenarbeit im Rahmen ihrer Automated Driving Alliance: Durch vollumfänglichen KI-Einsatz entwickeln die Unternehmen ihren Software-Stack für das assistierte und automatisierte Fahren der Level 2 und 3 gezielt weiter.
Der ID. Buzz ist eines der Testfahrzeuge, die momentan in der Automated Driving Alliance eingesetzt werden.

Bosch und Cariad vertiefen die Zusammenarbeit im Rahmen ihrer Automated Driving Alliance: Durch vollumfänglichen KI-Einsatz entwickeln die Unternehmen ihren Software-Stack für das assistierte und automatisierte Fahren der Level 2 und 3 gezielt weiter.

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Bosch und Cariad vertiefen ihre 2022 begonnene ADAS-Kooperation Automated Driving Alliance: Der Einsatz aktueller KI-Methoden soll – vom Volumen- bis ins Premiumsegment – zu leistungsstärkeren, intelligenteren und sichereren Fahrerassistenzsystemen führen. Der Software-Stack soll alle wesentlichen kognitiven Aufgaben des Wahrnehmens, Interpretierens, Entscheidens und Handelns abdecken – Fahrer sollen künftig in verschiedenen Situationen die Hände vom Lenkrad nehmen können.

Erste Implementierungen in Erprobungsflotten liegen vor, diese sollen fortan täglich mit großen Datenmengen systematisch trainiert und weiterentwickelt werden. Ab Mitte 2026 soll ein Software-Stack für die Applikation in Serienprojekten zur Verfügung stehen. Die automatisierten Fahrfunktionen sind für die neue SDV-Architektur im Volkswagen-Konzern vorgesehen. Von einzelnen Fahrfunktionen bis hin zur vollständigen Software-Umgebung will Bosch die skalierbare Lösung auch anderen Herstellern weltweit zur Verfügung stellen.

„Wir zeigen, dass die deutsche Automobilindustrie die Schlüsseltechnologien Künstliche Intelligenz und Automatisiertes Fahren selbst beherrscht“, befindet Cariad-CEO Peter Bosch. „Daten und KI sind der Schlüssel, wenn es darum geht, automatisierte Fahrsysteme in großem Maßstab und zuverlässig auf die Straße zu bringen“, ergänzt Mathias Pillin, CTO bei Bosch Mobility.

KI-Einsatz in sämtlichen Bausteinen

Künstliche Intelligenz kam bei der Automated Driving Alliance von Anfang an zum Einsatz – beispielsweise zur Objekterkennung. Mittlerweile wird KI entlang der gesamten Software-Technikkette angewendet: von der Fusion verschiedener Sensoren wie Kameras und Radare über die Entscheidungsfindung bis hin zur Umsetzung in die sichere automatisierte Steuerung von Antrieb, Lenkung und Bremse. Die automatisierten Fahrfunktionen sollen zukünftig auf einer durchgängigen End-to-End-KI-Architektur basieren, in der alle Module durch den Einsatz von KI nochmals leistungsfähiger und intelligenter werden.

Im Zentrum der Entwicklungen steht der Einsatz von Technologie, wie sie aus generativen KI-Anwendungen bekannt ist. So wie Sprachmodelle komplexe semantische Zusammenhänge verstehen, kann der neue KI-Stack der Automated Driving Alliance Bosch zufolge urbane Verkehrsszenarien analysieren und sowohl aktuelles als auch potenzielles Verhalten von Verkehrsteilnehmern aus unterschiedlichen Sensormodalitäten antizipieren. Bosch und Cariad flankieren dies durch eine moderne Entwicklungsumgebung und umfassende Hardwarestrategie, die eine skalierbare und zukunftssichere Umsetzung in allen Fahrzeugklassen erlauben soll.

Foto, das die Automated Driving Alliance veranschaulicht. Im Jahr 2023 kamen im Zuge der Automated Driving Alliance erste Testfahrzeuge zum Einsatz, um den gemeinsam entwickelten Software-Stack mit Hilfe realer Daten zu verfeinern.
Im Jahr 2023 kamen im Zuge der Automated Driving Alliance erste Testfahrzeuge zum Einsatz, um den gemeinsam entwickelten Software-Stack mit Hilfe realer Daten zu verfeinern.

Die End-to-End-Entwicklung aller Technologieelemente mit eigenem Quellcode und geistigem Eigentum bildet die Basis der Entwicklungspartnerschaft. Dies soll eine vollständige technische Kontrolle des Quellcodes mit klaren Standards zu Datenschutz, Security, Fahrsicherheit und Transparenz ermöglichen. Zudem sollen durch Quellcode-Optimierung Innovationen schnell erzeugt und an Kunden ausgeliefert werden.

Der Software-Stack schafft laut Bosch zudem eine Basis für die mögliche Integration multimodaler KI-Ansätze, die visuelle und sprachliche Informationen miteinander verknüpfen. Sogenannte Vision Language Action (VLA) Ansätze können logisches Denken und Handeln von Menschen imitieren. Ein solcher Einsatz soll ein noch effizienteres Training und tieferes Verständnis komplexer Verkehrssituationen ermöglichen.

Testflotte auf drei Kontinenten

Bis zur Serieneinführung wollen die Kooperationspartner die Performance durch kontinuierliches Sammeln großer Datenmengen stetig verbessern. Dazu dient eine umfassende Test- und Validierungsflotte im öffentlichen Straßenverkehr. Die Teams von Cariad und Bosch arbeiten dabei weltweit zusammen und testen die Fahrfunktionen auf den Straßen Europas, Japans und der USA. Die Entwicklung erfolgt datengetrieben, wodurch die Software mehrfach täglich mit neuen Updates und Optimierungen am Quellcode in die Testfahrzeuge eingespielt werden kann.

Die Technologie kommt bereits in Testfahrzeugen wie dem ID.Buzz und dem Audi Q8 zum Einsatz. Im Laufe des Jahres sollen zusätzliche Testfahrzeuge im dreistelligen Bereich mit einem umfassenden Sensorset ausgestattet werden, um qualitativ hochwertige Daten zu sammeln. Diese dienen der weiteren Optimierung des KI-Stacks und der Analyse komplexer und seltener Fahrsituationen.