
Startups in Deutschland dürfen sich aktuell über mehr Investitionen freuen. (Bild: Adobe Stock / DC Studio)
Deutsche Startups erholen sich von ihrer Finanzierungskrise. Im dritten Quartal stiegen die Investitionen von Geldgebern in Wachstumsfirmen sprunghaft, wie eine Analyse der Förderbank KfW zeigt. Das Volumen lag demnach bei 2,5 Milliarden Euro, ein Plus von 50 Prozent zum Vorquartal und der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2022.
Auch die Zahl der Finanzierungsrunden wuchs laut KfW zum Vorquartal deutlich um 40 Prozent auf 280, darunter fünf sehr große Deals. Damit gab es in den ersten drei Quartalen 885 Transaktionen, bei denen Investoren Wagniskapital an Startups gaben. Besonders Geldgeber aus den USA waren im dritten Quartal hierzulande aktiv, gefolgt von deutschen Investoren.
Das mache Hoffnung auf einen starken Jahresabschluss, sagte Steffen Viete, Experte für Wagniskapital bei KfW Research. Mit Leitzinssenkungen der EZB und der Zinswende in den USA habe sich das Umfeld deutlich verbessert.
Sinkende Zinsen helfen Gründerbranche
Ein rasanter Zinsanstieg hatte deutschen Startups zu schaffen gemacht. Der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY zufolge sammelten sie 2023 rund sechs Milliarden Euro Wagniskapital ein, 39 Prozent weniger als im Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2024 deutete sich bereits eine Erholung an.
Wagniskapital, mit dem sich spezialisierte Fonds oder Konzerne an Startups beteiligen, gilt als Schlüssel für Wachstum in der Gründerbranche. Viele deutsche Jungunternehmen kommen in der frühen Wachstumsphase an Geld, bei großen Finanzierungsrunden sind sie aber meist auf angelsächsische Anleger angewiesen. Bei den Wagniskapital-Investments hinkt Deutschland den USA, Großbritannien und auch Frankreich hinterher.