Der Startschuss für die neue strategische Partnerschaft der beiden Weltkonzerne fällt allerdings erst im Jahr 2023. Dann sollen Millionen von Neufahrzeugen von Ford und der Premiummarke Lincoln mit Apps und Services des Silicon-Valley-Unternehmens ausgestattet werden. Mit diesem Schritt wird das bisherige Infotainmentsystem Sync abgelöst.
Daneben hat der US-Autobauer aus Dearborn Google als bevorzugten Cloud-Provider benannt, wodurch sich Ford einiges an Knowhow im Bereich Data Analytics, künstliche Intelligenz und Machine Learning erhofft.
„Unsere Wahl fiel auf Google, weil es am Markt sonst kein Unternehmen mit derart viel Kompetenz in den Bereichen Data Analytics und künstliche Intelligenz gibt. Hinzu kommt die enorme Robustheit der Android-Plattform. All das hat uns dazu bewogen, mit Google zusammenzuarbeiten und die Transformation Fords in Richtung Automotive-Business von morgen voranzutreiben“, erklärte David McClelland, Ford Vice President, Strategy and Partnerships, vor Journalisten.
Für Internetriese Google ist diese Partnerschaft „die erste ihrer Art“, wie Google Cloud-CEO Thomas Kurian in der Pressekonferenz noch einmal unterstrich: „Zum ersten Mal wird die gesamte Servicepalette von Google für einen einzigen OEM bereitgestellt.“ In gut zwei Jahren sollen Ford- und Lincoln-Nutzer dann Googles Sprachsteuerung Assistant, Google Maps als primäre Navigationshilfe sowie Google Play als App-Store im Auto nutzen können.
Basis ist wie bei anderen OEMs auch die Plattform Android Automotive, über die zudem Daten gesammelt und an die Cloudplattform des Tech-Unternehmen transferiert werden. Zwar setze Ford nun vollumfänglich auf Android Automotive, jedoch sollen Nutzer weiterhin die Option behalten, Konnektivitätsdienste wie Apple CarPlay oder die Sprachsteuerung Alexa von Amazon verwenden zu können.
Doch nicht nur im Auto soll Google künftig einen erheblichen Footprint bei Ford hinterlassen. So soll die Daten- und KI-Expertise der Kalifornier auch für die Modernisierung der Produktentwicklung, der Fertigung und der Lieferkette des OEMs genutzt werden. Zusammen mit dem Google-Team sollen auf diese Weise zudem datengetriebene Geschäftsmodelle beispielsweise für den Aftersales-Bereich entstehen. Um dieses Vorgehen organisatorisch zu verankern, haben Ford und Google die Kollaborationseinheit „Team Upshift“ gegründet.
„Ford befindet sich durch Elektrifizierung, Vernetzung und autonomes Fahren mitten im tiefgreifendsten Wandel der eigenen Geschichte. Gemeinsam mit Google bilden wir nun ein Innovations-Powerhouse, das in der Lage sein wird, ein erstklassiges Kundenerlebnis zu schaffen und unser Business zu modernisieren“, erklärte Ford-Chef Jim Farley.