Bei Renault will man das softwaredefinierte Fahrzeug bald Wirklichkeit werden lassen. Die Transporter Estafette, Goelette und Trafic sollen nicht mehr dem limitierenden Ansatz mit bis zu 80 Steuergeräten und einer Architektur folgen, bei der ein Fahrzeug um einen Verbrenner- oder Elektroantrieb und das Fahrgestell herum entwickelt werden. Vielmehr sind die drei Modelle die ersten Vertreter, die dem SDV-Entwicklungsansatz von Ampere folgen, dem 2023 unter Renault-Dach gegründeten Elektro- und Softwareunternehmen.
Zu dem zentralen Ansatz zählt eine einzige Plattform mit zentralisierter Software-Architektur und einem vernetzten, intelligenten Betriebssystem. Dem OEM zufolge können die Fahrzeugfunktionen damit schnell und zuverlässig gesteuert, analysiert und erweitert werden. Als Art "Gehirn" fungieren Hochleistungsrechner, die mit Informationen von der am Fahrzeug verbauten Sensorik gespeist werden. Das Betriebssystem CAR OS wurde von Ampere entwickelt. Das um neue Funktionen – in Echtzeit – erweiterbare System soll die Fahrzeuge allzeit auf aktuellem Stand halten.
Die Nutzungsbereiche sind dabei mannigfach: Vom Kühlwagen bis hin zum Polizeifahrzeug reicht das von den Franzosen anvisierte Spektrum. Dabei sollen die Autos Unternehmern auch die Möglichkeit bieten, ihr eigenes Betriebssystem über das bordeigene Multimediasystem zu integrieren. Fuhrparknutzer sollen sich indes in ihr Profil einloggen und auf eine personalisierte Schnittstelle mit ihren bevorzugten Fahrzeugeinstellungen und Apps zugreifen können.
Vorausschauende Wartung und weniger Wertverlust
Gerade mit Blick auf Flotteneinsätze habe man das Thema vorausschauende Wartung präzisiert, heißt es bei Renault. Möglich mache dies die größere Rechenkapazität und Intelligenz der SDV-Architektur, sodass man die schon jetzt bestehenden Möglichkeiten erweitere, wie etwa das Verfolgen der Abnutzung bestimmter Teile in Echtzeit. Bei Renault betont man mit Blick auf die neue Nutzfahrzeug-Generation zudem einen gesteigerten Fahrzeugwert, denn ein drei oder vier Jahre altes Fahrzeug, das kontinuierlich aktualisiert und um neue Funktionen erweitert werde, verliere weniger an Wert als ein konventionelles Fahrzeug.
Die Transporter Trafic, Estafette und Goelette wurden in Zusammenarbeit mit dem in Frankreich ansässigen Anbieter von Mobilitätslösungen Flexis entwickelt. Ab 2026 sollen sie im Renault-Werk Sandouville in Frankreich gebaut werden. Präsentiert werden die Fahrzeuge am 29. April auf der Nutzfahrzeugmesse in Birmingham.
Automotive Software Strategies 2025:

Die Automotive Software Strategies Conference am 21. & 22. Mai in München ist die Plattform, wenn es um die neuesten Entwicklungen bei softwaredefinierten Fahrzeugen und ihren Architekturen geht. Die Teilnehmer:innen werden die Möglichkeit haben, sich an Diskussionen über neue Trends und Strategien zu beteiligen, insbesondere mit Blick auf China als führenden Markt für softwaredefinierte Fahrzeuge. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, sich mit anderen Fachleuten auszutauschen und wertvolle Einblicke zu gewinnen, die Ihr Unternehmen in dieser sich schnell entwickelnden Branche voranbringen werden. Mehr Infos hier.