Studie von MHP

Autofahrer möchten KI-Funktionen ohne Aufpreis

Veröffentlicht Geändert
Smart car and internet of things (IOT) concept. Technology icons and Hightech vehical background
Europäische Autofahrer sind offen für KI-Funktionen im Fahrzeug. Einen Aufpreis wäre dies jedoch nur einer Minderheit wert.

Die überwiegende Mehrheit der Autofahrer in Europa interessiert sich für KI-Funktionen im Fahrzeug. Einen Aufpreis für entsprechende Systeme würde allerdings nur eine Minderheit in Kauf nehmen.

Insgesamt 79 Prozent der Europäer interessieren sich für KI-unterstützte Autos, so das Ergebnis einer Befragung der IT-Beratung MHP unter 4.700 Menschen in China, den USA, Deutschland, UK, Italien, Schweden und Polen. Einen Aufpreis hierfür würden jedoch nur 23 Prozent zahlen wollen. Die Befragten äußerten Interesse an KI-Unterstützung bei Asisstenzsystemen, intelligenter Routenplanung und vorausschauender Wartung.

Allerdings geben nur etwa 60 Prozent an, dass sie ein Verständnis vom Einsatz von KI im Auto haben. In China sind es zwar mehr als 80 Prozent der Befragten, in Europa liegt der Wert aber lediglich bei 54 Prozent. Zumindest dort gebe es also Nachholbedarf in Bezug auf Transparenz und Hintergrundinformationen zu KI, so die Studienautoren.

Chinesische Kunden sind offener für KI

Globale Unterschiede zeigen sich auch bei der Bewertung von Chancen und Risiken: 48 Prozent der Chinesen sehen KI im Auto überwiegend als Chance, während nur 23 Prozent der Europäer dieser Bewertung zustimmen. Letztere finden zu 39 Prozent, dass sich die KI-Chancen und -Risiken ungefähr die Waage halten. 24 Prozent äußern sich ablehnend und meinen, dass die Risiken aktuell überwiegen. Chinesische Nutzer sind zudem zu 39 Prozent bereit, für KI-Systeme im Fahrzeug zu zahlen. Die generell am stärksten akzeptierte Zahlungsmethode ist ein fester Aufpreis bei der Anschaffung des Fahrzeugs, Abo-Modelle stoßen auf weniger Gegenliebe.

„Automotive-Unternehmen müssen Innovationen mit spürbarem Mehrwert schaffen – und neben der direkten auch eine indirekte Monetarisierung ihrer KI-Angebote entwickeln, etwa durch datenbasierte Geschäftsmodelle und verbesserte Serviceangebote“, kommentiert Nils Schaupensteiner, Associated Partner bei MHP und Mit-Autor der Studie, die Ergebnisse. Dabei starten die Autohersteller zumindest mit einem Vorsprung ins Rennen um die Kundengunst: Den Autoherstellern vertrauen in Sachen KI rund 64 Prozent der Menschen, bei Tech-Playern wie Apple, Google oder Microsoft beträgt der Wert nur 50 Prozent.