Neues Level in der Produktionslogistik und bei Finanzprozessen
BMW setzt bei der Digitalisierung auf SAP-Architektur
Bei BMW hat man zentrale Unternehmensprozesse auf eine serviceorientierte und cloudbasierte Plattform übertragen.
(Bild: BMW Group)
BMW meldet erfolgreiche Digitalisierungs-Projekte in der Produktionslogistik und dem Finanzwesen. Beim OEM setzt man dabei auf SAP-Anwendungen und spricht von entscheidenden Schritten bei der KI-Ertüchtigung.
Der Automobilkonzern meldet weitere Fortschritte bei der Digitalisierung. Wichtige Meilensteine für den konzernweiten Aufbau einer neuen, cloudbasierten IT-Architektur fußen dem Unternehmen zufolge auf erfolgreichen Projekten in der Produktionslogistik und dem Finanzwesen. Diese Lösungen habe man als Greenfield-Projekte von Grund auf neu entwickelt und werde sie schrittweise weltweit ausrollen, heißt es in der Münchener Zentrale.
Zum einen geht es um die Umstellung auf eine digitale Produktionslogistik. Bislang umgestellt wurden das Mini-Werk in Oxford, England, sowie der deutsche Standort Regensburg. Wie BMW mitteilt, sollen Ende des Jahres das Stammwerk München sowie das neue Werk im ungarischen Debrecen folgen. Ungarn wird mit dem iX3 auch das erste Modell der Neuen Klasse produzieren.
Zum anderen geht es um die weitere Digitalisierung von Finanzprozessen. Auf diesem Gebiet setzt man auf verbesserte Datentransparenz und Prozesseffizienz. Das Finanzsystem „Group Finance BackBone“ (GFBB) verfügt über ein komplett neu entwickeltes Datenmodell, das bislang heterogen strukturierte Finanzinformationen vereinheitlichen soll. Dies führt laut dem OEM zu einer verbesserten Vergleichbarkeit der Daten und einer höheren Granularität, wodurch Detailanalysen sowie eine Unternehmenssteuerung in Echtzeit ermöglicht werden. GFBB sorgt BMW zufolge für eine umfassende Standardisierung und Harmonisierung der konzernweiten Finanzprozesse, die sowohl zentrale als auch lokale Anforderungen berücksichtige und den Automatisierungsgrad im Finanzwesen spürbar erhöhe. Nach dem erfolgreichen Go-Live der BMW AG, der BMW Bank und der Produktionswerke in Oxford und Debrecen, werde man nun die schrittweise weltweite Einführung von GFBB fortsetzen, heißt es beim Unternehmen.
BMW betont flexiblere Steuerung der gesamten Produktion
Bei der Digitalisierung der Produktionslogistik kommt die sogenannte „Prozesskette Teile“ (PKT) ins Spiel. Diese ermöglicht BMW zufolge eine digitale Steuerung sämtlicher inhouse produzierter Komponenten sowie der von externen Zulieferern bezogenen Teile und wird als Teil der BMW iFactory schrittweise weltweit an allen Produktionsstandorten eingeführt. Die optimierte Zusammenarbeit mit Lieferanten sowie eine effiziente Lagerung und Bereitstellung sichern einen stabilen Betrieb und eine flexible Steuerung der gesamten Produktion. Dazu erklärt Michael Nikolaides, Leiter Produktionsnetzwerk und Logistik bei der BMW Group: „Die weltweite Digitalisierung unserer Produktionslogistik erhöht Transparenz und Standardisierung deutlich, sodass wir schneller auf Nachfrageänderungen oder Lieferengpässe reagieren können."
Im Bereich der Finanzlösungen betont man bei BMW vor allem die verbesserte Datentransparenz und Prozesseffizienz. Die gewichtige Rolle kommt dabei dem erwähnten „Group Finance BackBone“, GFBB zu, mit einem komplett neu entwickelten Datenmodell. „Wir sprechen von ‚Data at your fingertips‘, da langwierige manuelle Auswertungen und aufwendige Abstimmungen der Vergangenheit angehören“, erläutert Jonathan Townend, Leiter Konzernberichtswesen und Steuern bei der BMW Group.
BMWs Transformationsprozess mit SAP begann 2023
BMW hat im Rahmen der Initiative „RISE with SAP“ bereits 2023 einen umfassenden Transformationsprozess gestartet, dessen Ziel die Migration bestehender SAP-Systeme in eine moderne, cloudbasierte Architektur ist, die zugleich den verstärkten Einsatz von KI ermöglicht. Das intelligente Zusammenspiel von SAP Standard und BMW Cloud Services soll eine schnelle Integration von Innovationen, maximale Flexibilität und globale Skalierbarkeit gewährleisten. Zudem beteilige man sich aktiv an der Weiterentwicklung des SAP S/4 HANA Standards und treibe diesen mit Co-Innovationen voran, heißt es beim Autohersteller.
Alexander Buresch, CIO und Senior Vice President BMW Group IT, betont: „Im Rahmen der Partnerschaft mit SAP haben wir zentrale Unternehmensprozesse auf eine serviceorientierte und cloudbasierte Plattform übertragen und erreichen damit ein neues Level an Effizienz, Qualität und Automatisierung.“