Microsoft logo at office building, Munich Germany

Rund 3,3 Milliarden Euro möchte Microsoft in den kommenden zwei Jahren in Deutschland investieren. (Bild: Adobe Stock / dvoevnore)

Microsoft wird in den kommenden zwei Jahren knapp 3,3 Milliarden Euro in Deutschland investieren, um seine Rechenzentrumskapazitäten für Anwendungen im Bereich Künstlicher Intelligenz und beim Cloud Computing massiv auszubauen. Das kündigte Microsoft-Präsident Brad Smith bei einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz an. Die größte Einzelinvestition in der 40-jährigen Geschichte von Microsoft in Deutschland umfasst auch ein KI-Weiterbildungsprogramm, mit dem bis zu 1,2 Millionen Menschen erreicht werden sollen.

Die Investitionsmittel fließen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor allem nach Nordrhein-Westfalen, wo Microsoft eine neue Cloud-Region einrichten will. Der Konzern sucht damit die räumliche Nähe zu Großkunden wie Bayer und RWE, um die Latenz zwischen den Rechenzentren und den Anwendungen möglichst niedrig zu halten. Von den Microsoft-Investitionen wird aber auch Hessen profitieren. Die Rhein/Main-Region ist wegen des großen Internet-Knotens DE-CIX in Frankfurt Deutschlands führender Standort für Rechenzentren. Die bereits bestehende Microsoft-Cloud-Region Rhein/Main wird weiter ausgebaut.

Deutschland nimmt Vorreiterrolle ein

Mit der Investitionssumme von insgesamt 3,5 Milliarden US-Dollar führt Deutschland die Liste der Investitionsankündigungen des weltweit führenden Softwarekonzerns an: Microsoft-Präsident Smith hatte im vergangenen November zugesagt, bis 2026 in Großbritannien 2,5 Milliarden Pfund zu investieren, um das Wachstum der KI-Anwendungen voranzutreiben. Gut einen Monat zuvor hatte er bei einem Besuch in Australien eine Investition von fünf Milliarden Australischen Dollar (rund drei Milliarden Euro) in den KI-Sektor versprochen.

Im internationalen KI-Markt ist Microsoft ein führender Akteur, auch weil der Softwarekonzern frühzeitig mehrere Milliarden Dollar in die Hand genommen hat, um bei dem kalifornischen KI-Start-up OpenAI einzusteigen. Das Unternehmen aus San Francisco hatte im November 2022 seinen Text-Roboter ChatGPT einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt und damit eine KI-Welle ausgelöst. Microsoft hat unterdessen weitere Milliardenbeträge investiert, um große Rechenkapazitäten für das Training der KI aufzubauen. Der Konzern verwendet die KI-Technologie unter anderem in seiner Suchmaschine Bing sowie als Copilot in seinen Office-Programmen.

Sie möchten gerne weiterlesen?

dpa