Autonome Mobilitätsoffensive

Lyft testet Baidu-Robotaxis in Europa

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Weißes, autonom fahrendes Shuttle-Fahrzeug mit schwarzem Dach und Sensoren auf dem Dach. An den Fahrzeugseiten sind die Logos von „Apollo Go“ und „Lyft“ zu sehen. Das Auto steht auf glänzendem Boden vor hellem Hintergrund.
Die vollelektrischen RT6-Robotaxis sollen zunächst in Deutschland und Großbritannien fahren und langfristig das größte autonome Fahrzeugnetz des Kontinents schaffen.

Lyft und Baidu starten 2026 eine autonome Mobilitätsoffensive in Europa. Die vollelektrischen RT6 Robotaxis sollen zunächst in Deutschland und Großbritannien fahren mit dem Ziel das größte AV Netz des Kontinents aufzubauen.

Der US-amerikanische Mobilitätsdienstleister Lyft und der chinesische Tech-Konzern Baidu wollen ab 2026 gemeinsam autonome Robotaxis in Europa anbieten. In einer strategischen Partnerschaft wird Lyft die vollelektrischen RT6-Fahrzeuge von Baidus Ride Hailing Dienst Apollo Go zunächst in Deutschland und Großbritannien einsetzen, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung. Die RT6-Modelle wurden von Grund auf für den Einsatz im Ride Hailing Betrieb entwickelt. Sie basieren auf sechs Generationen intensiver Praxistests und dem Apollo Autonomous Driving Foundation Model. Apollo Go hat weltweit bereits mehr als elf Millionen autonome Fahrten durchgeführt und ist in 15 Städten im Einsatz, was die Erfahrung und Skalierungsfähigkeit des Systems unterstreicht. Beide Unternehmen betonen, dass Sicherheit und regulatorische Konformität im Vordergrund stehen. Die RT6-Fahrzeuge seien mit einer modernen Sensor Suite, einer zehnfachen Sicherheitsredundanz und einem intelligenten Interaktionsdesign ausgestattet.

In den Folgejahren soll die Flotte auf Tausende Fahrzeuge in ganz Europa anwachsen und so den Grundstein für ein umfassendes Netz autonomer Mobilitätsdienste legen. Für Baidu bedeutet dieses Projekt einen wichtigen Schritt in der internationalen Expansion, während Lyft seine Position als etablierte Plattform für autonomes Fahren in Europa weiter ausbauen will. „Diese Zusammenarbeit steht für unser Engagement, autonome Mobilität weltweit zugänglich zu machen und dabei mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten, die ihre Gemeinden verstehen“, betont Robin Li, Mitbegründer, Vorsitzender und CEO von Baidu.

Lyft wird bei der Umsetzung die operative Wertschöpfungskette und den Marktplatz verantworten, während Baidu die Fahrzeuge liefert, die technologische Validierung übernimmt und umfassende technische Unterstützung bereitstellt. Um die Einführung zu beschleunigen, plant Lyft zudem, die bestehende Infrastruktur des kürzlich übernommenen Mobilitätsdienstes FreeNow zu nutzen. Dieser ist in neun europäischen Ländern und über 180 Städten präsent und verfügt über enge Beziehungen zu lokalen Behörden und Taxibetreibern, insbesondere in Deutschland und Großbritannien. Angesichts der starken Verkehrsinfrastruktur in Europa und der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität zielt diese Partnerschaft zudem darauf ab, Europa als globales Schaufenster für autonome Ride-Hailing-Dienste zu etablieren und einen neuen Standard für sicherheitsorientierte, effiziente und nachhaltige städtische Mobilität zu setzen.