Knut Krösche, Silke Bagschik und Heiko Hüttel auf dem Podium bei der IZB in Wofsburg

Knut Krösche, Silke Bagschik und Heiko Hüttel sind sich einig, dass Kollaboration essenziell ist, um das Kundenerlebnis zu perfektionieren. (Bild: IZB)

Das Software-defined Car ist die Zukunft. Daran gibt es keine Zweifel mehr in der Autoindustrie. Jeder OEM will den Kunden und das Kundenerlebnis in den Mittelpunkt stellen. Aufgrund dieser homogenen Ziele sehen viele Experten keinen anderen Weg mehr, als bei der Software-Entwicklung zu kollaborieren.80 Prozent der Software im Auto unterscheidet sich nicht. Die muss man nur einmal bauen, dann reicht es“, sagt Heiko Hüttel, Senior Director und Tech Lead bei Microsoft im Rahmen einer Paneldiskussion auf der Zulieferermesse IZB. Bisher hätten die OEMs in ihrem eigenen Ökosystem gelebt, was auf Hardware beruhte. Bei Software bedürfe es jedoch einer intensiveren Art der Zusammenarbeit, die ganz am Anfang beginnen müsse. Erst, wenn die Software erstellt ist, gehe es darum, den eigenen USP mit spezielleren Lösungen herauszuarbeiten und zu schützen.

Abstimmung mit Kommunen als Hürde

Zustimmung erntet er sowohl von Silke Bagschik, die bei VW die MEB-Plattform verantwortet, als auch von Knut Krösche, Head of Digital Business und Mobility Services bei Cariad. Wenn man von nahtlos aufeinander abgestimmter Mobilität rede, gehe es nicht nur um die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Anbietern und Zulieferern, sondern auch um die Abstimmung mit den Kommunen und das sei in Deutschland ein großes Problem, da man mit hunderten, verschiedenen Partnern reden müsse, stellt Krösche klar. Für ihn ist die Standardisierung der Konnektivität ein Kernelement, wenn man die oft zitierte Seamless Mobility erreichen will.

Kundenerlebnis in den Mittelpunkt stellen

Beim der Entwicklung und Aktualisierung der Software spielt das Feedback der Kunden eine zentrale Rolle. Verlieren OEMs, die ihre Kunden aus dem Entwicklungsprozess ausschließen, den Anschluss? Volkswagens MEB-Expertin Silke Bagschik findet jedenfalls, dass es deutlich mehr Spaß macht, die Kunden mit einzubeziehen. „Es ist super einfach, kostet uns nichts und es ist so motivierend“, sagt sie. VW hat für Besitzer der ID-Modelle beispielsweise eine spezielle Facebook-Gruppe erstellt. Durch den direkten Kontakt profitierten sowohl die Software-Entwickler als auch die Kunden extrem. Wer sich diesen Entwicklungen entgegenstellt, dürfte es tatsächlich schwer haben. Das sieht auch Knut Krösche so. Es werde immer wichtiger vom Kundenbedürfnis her zu denken und darauf aufbauend die Technik zu entwerfen.

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