Eine Illustration zu Softwareentwicklung und OTA anhand einer futuristischen Designstudie

Die künftige Lösung basiert auf der etablierten Software von Elektrobit für klassische und adaptive AUTOSAR-Umgebungen. (Bild: Continental)

Continental hat seinen Werkzeugkasten für die automobile Softwareentwicklung erweitert: Mit der neuen Software, dem virtuellen ECU Creator (Electronic Control Unit), sollen Entwickler verschiedenste Steuergeräte konfigurieren können. Die Anwendung unterstützt sowohl den Betrieb von virtuellen und cloudbasierten Einheiten als auch von elektronischen Steuergeräten. Ziel der Lösung ist die Entwicklung von Code für noch nicht existierende Mikrocontroller- und Prozessor-Hardware.

Der virtuelle ECU Creator ist Teil des Rahmenwerks Continental Automotive Edge, das auf Amazon Web Services läuft. Durch den Einsatz cloudbasierter vECUs können Erstausrüster neue Anwendungen oder Softwarefunktionen für softwaredefinierte Fahrzeuge schneller, effizienter und flexibler entwickeln, so der Zulieferer. Konkret könnten laufende Entwicklungen kontinuierlich von Ingenieuren in der Cloud getestet und debuggt werden, während gleichzeitig die Hardwareentwicklung und Produktionszyklen stattfinden. Der virtuelle ECU Creator vereint hierfür die Hochleistungsrechner und elektronischen Steuergeräte von Continental mit der produktionserprobten Software von Elektrobit für Classic und Adaptive AUTOSAR.

Continental und AWS arbeiten bereits seit 2021 zusammen. Gemeinsam arbeiten die Partner daran, dass Fahrer während der gesamten Lebensdauer ihres Fahrzeugs schnell und bequem auf Software-Updates zugreifen können. „Die Ausweitung unserer Zusammenarbeit mit Continental durch virtuelle Steuergeräte und das vECU Creator-Angebot greift ein wichtiges Problem der Branche auf und demokratisiert den Entwicklungsprozess zwischen Autoherstellern und ihren Zulieferern“, erklärt Wendy Bauer, General Manager Automotive und Manufacturing bei AWS.

vECU Creator soll für mehr Effizienz sorgen

Vor dem Einsatz des virtuellen ECU Creators wurden Softwareentwickler häufig durch den fehlenden Zugriff auf die physische Hardware behindert. Jetzt, da vECUs über CAEdge verfügbar sind, kann eine Anwendung zum größten Teil fertiggestellt werden, bevor sie auf der Zielhardware eingesetzt wird. Dabei lässt sich genau erkennen, wo verbleibende Fehler auftreten. So können sich Entwickler darauf konzentrieren, alles rechtzeitig für die Markteinführung vorzubereiten.

Mit dem virtuellen ECU Creator sollen Softwareentwickler Hardware- und Softwareentscheidungen entkoppeln können, die Leistung digitaler Funktionen auf dem digitalen Zwilling von Hardware-Subsystemen simulieren und kontinuierlich Anwendungen entwickeln, die das Fahrerlebnis individuell gestalten und verbessern. Bei der Konfiguration ihres vECU können sie zudem aus einer Reihe virtualisierter Hard- und Software für das Basis-Tooling und die Simulation wählen, die typische mikrocontrollerbasierte elektronische Steuergeräte, Zonensteuerungen oder Hochleistungsrechner abdeckt.

Nach der Auswahl des Ziel-Chipsatzes und der Middleware wird automatisch ein vECU in der Entwicklungsumgebung der Nutzer auf der Grundlage seiner CAEdge-Präferenzen eingerichtet, sodass der Entwickler sofort mit der Programmierung beginnen kann. Die Classic- und Adaptive-AUTOSAR-Produktlinien von Elektrobit sind in den virtuellen ECU Creator vorintegriert und sollen einen hochautomatisierten Ansatz für die Integration von Software, die Aktualisierung von Komponenten sowie das Testen und Validieren neuer Builds ermöglichen, ohne dass die Zielhardware benötigt wird.

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