System-to-Chip-Verifizierung

So beschleunigen Siemens und SAICEC die SDV-Entwicklung

Siemens und der Anbieter von Chip- und Systemdesign-Dienstleistungen SAICEC wollen die Validierung von Chips für Fahrzeuge anschieben und setzen dazu auf Digital-Twin-Technologie.

System-to-Chip-Funktionen der digitalen Zwillinge von Siemens PAVE360 sollen Entwicklungszyklen verkürzen

Programme für das Software-Defined Vehicle werden immer komplexer, weil auch die Verbraucheransprüche an integrierte Technologien weiter steigen. Die heutigen Hardware- und Softwareteams in der Automobilindustrie arbeiten oft isoliert voneinander in unterschiedlichen Umgebungen. Sie haben bis zur Verfügbarkeit der endgültigen Hardware nur begrenzten Zugriff auf eine systemübergreifende Sichtweise, konstatiert man bei Siemens. 

Dies soll sich verbessern. Kern für die  Verkürzung der Validierung von Fahrzeugchips ist die Siemens PAVE360-Software. Sie nutzt die sogenannte Innexis-Softwareumgebung von Siemens in Kombination mit unterstützenden Technologien. Dadurch soll es Benutzern möglich sein, digitale Zwillinge von ADAS- und IVI-Funktionen auf Systemebene zu erstellen. Diese digitalen Zwillinge können mit Referenzfahrzeugen verbunden werden, um bereits in den frühesten Entwicklungsphasen eine Funktionsvalidierung durchzuführen. 

Wie Siemens mitteilt, hat der Anbieter von Chip- und Systemdesign-Dienstleistungen für die Automobilindustrie SAICEC damit begonnen, mithilfe der Siemens-Software komplexe digitale Zwillinge von Automobilarchitekturen zu erstellen. Dies soll eine umfassende Verifizierung der Automobilkomponenten von der Systemebene bis hin zur Chipebene ermöglichen.

Kostspielige Designüberabeitungen können vermieden werden

Wegen des begrenzten Zugriffs auf systemübergreifende Sichtweisen kann es Siemens zufolge zu kostspieligen Designüberarbeitungen kommen,  wenn die endgültige Hardware die Zertifikationsprüfung nicht bestehe. Eine Verifizierung auf Systemebene vor Verfügbarkeit der Hardware sei inzwischen unerlässlich für den künftigen Erfolg. Digitalen Zwillinge können mit Referenzfahrzeugen verbunden werden, um bereits in den frühesten Entwicklungsphasen eine Funktionsvalidierung durchzuführen. 

„Mit den System-to-Chip-Funktionen der digitalen Zwillinge von Siemens PAVE360 können wir Entwicklungszyklen verkürzen, die funktionale Sicherheit verbessern und die Grundlage für intelligente Mobilitätsdesigns stärken“, erläutert David He, Chief Executive Officer bei SAICEC. Mike Ellow, CEO, Siemens EDA, Siemens Digital Industries Software, ergänzt: „PAVE360 befindet sich in der einzigartigen Position, den digitalen Zwilling zur Unterstützung der neuen Validierungszertifizierung von SAICEC bereitstellen zu können."  Dank der Konzentration auf Skalierbarkeit kann ihm zufolge dieselbe Multi-Fidelity-Umgebung im Laufe der Zeit angepasst werden, um für den gesamten Entwicklungsablauf des Fahrzeugs die Validierung sicherzustellen.