Volkswagens Software-Tochter Cariad wird in Zukunft Systems-on-a-Chip (SoC) von Qualcomm einsetzen, um die Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns für autonome Fahrfunktionen bis Level 4 auszustatten. Die Snapdragon Ride-Systeme sollen ab Mitte der Dekade zum Einsatz kommen. Durch die direkte Zusammenarbeit zwischen Cariad und Qualcomm könne die VW-Tochter direkt definieren, welche Systeme in Fahrzeugen zum Einsatz kommen und diese mit eigener Software koppeln.
Qualcomm-Kooperation verhindert "Knebelvertrag"
Die Chips, die Volkswagen von Qualcomm beziehen werde, seien noch vollständig vom US-Konzern entwickelt worden, heißt es in einem Bericht des Handelsblatts, das zuerst über den Deal berichtet hatte. Dies soll sich künftig ändern: Volkswagen plane gemeinsam mit Bosch selbst Halbleiter zu entwickeln. Entsprechende Neuigkeiten aus dem Konzern seien noch in diesem Jahr zu erwarten.
Durch die Entscheidung für Bosch als Softwarepartner könne sich Volkswagen besser gegen den Einfluss der Tech-Branche wehren und sei nicht gezwungen, einen „Knebelvertrag“ zu unterschreiben. „Denn im Gegensatz zu anderen Chipherstellern war Qualcomm das einzige Unternehmen, das uns eine Kooperation auf Augenhöhe angeboten hat“, zitiert das Handelsblatt einen Insider. Der Vertrag basiere auf Stückzahlen und nicht auf einem Revenue-Sharing-Modell wie bei Mercedes-Benz.
Der Einfluss von Qualcomm in der Autobranche wächst
Qualcomm vergrößert derweil den eigenen Footprint innerhalb der Autobranche: Unter anderem arbeitet der Tech-Player mit Stellantis zusammen. Ziel der Kooperation ist es, sämtliche Softwaredomänen zu Hochleistungscomputern zu verschmelzen und die Snapdragon-Automobilplattform in alle wichtigen Fahrzeugbereiche einzuführen. Bei BMW werden Qualcomm und Arriver derweil Mobileye als Partner für autonome Fahrfunktionen ablösen. "Die anstehende Zusammenarbeit mit Qualcomm und Arriver für die Entwicklung einer skalierbaren Softwareplattform für automatisierte Fahrfunktionen betrifft die nächste Generation unseres Technologiebaukastens mit Marktreife ab Ende 2025 und anschließender Ausrollung in neue Fahrzeugprojekte“, erklärt Nicolai Martin, Senior Vice President Fahrerlebnis bei der BMW Group.