
Vorstellung in Seoul: Chang Song, Präsident und Leiter der Division Advanced Vehicle Platform (AVP) von Kia und Hyundai Motor, präsentiert Pleos dem Publikum. (Bild: Hyundai Motor Group)
Chang Song, Präsident und Leiter der Division Advanced Vehicle Platform (AVP) von Kia und Hyundai Motor, präsentierte der Öffentlichkeit die neue Softwaremarke und Technologieplattform des Konzerns in Seoul und betonte: „In der sich schnell verändernden Automobilbranche widmet sich die Hyundai Motor Group seit 2023 der Entwicklung von softwaredefinierten Fahrzeugen (SDV)“.
Ihm zufolge liegt das Konzernziel in der Erreichung einer „Cloud Mobility“, bei der alle Formen der Mobilität durch Software in der Cloud verbunden sind und sich kontinuierlich weiterentwickeln. Pleos diene dazu, eine Vernetzung zu schaffen, die sich vom einzelnen Fahrzeug bis zu Flotten, von der Hardware bis zur Software und schließlich über die gesamten Mobilitätsinfrastrukturen und Städte erstreckt.
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Wie funktioniert Pleos?
Das Wort setzt sich zusammen aus dem griechischen „pleo“ („mehr“) und der Abkürzung „OS“ für Betriebssystem (Operating System). Pleos versteht sich als eine Mobilitätssoftwareplattform, die alle beweglichen Geräte dabei unterstützt, autonom zu agieren und intelligent gemanagt zu werden. Sie vernetzt Transport und Infrastruktur samt Fahrzeugen. Die Ende-zu-Ende-Softwareplattform integriert Hochleistungschips und -steuerungen, das Fahrzeugbetriebssystem (Vehicle OS), das Infotainmentsystem (Pleos Connect), das Flottenmanagement, die Cloud-Infrastruktur und Lösungen zur Optimierung von Mobilität und Logistik.
Dem Anbieter zufolge ermöglicht Pleos eine Reihe intelligenter Mobilitätsfunktionen wie autonomes Fahren, Fahrzeugkonnektivität, Datenanalyse in Echtzeit und optimierte Routenplanung. Diese Aspekte sollen die Grundlage zur Verbesserung der User Experience und zur Maximierung der Effizienz des städtischen Mobilitätsbetriebs bilden.
Einsatz in über 20 Millionen Fahrzeugen geplant
Um eine softwarezentrierte Mobilitätsumgebung zu schaffen, setzt der Hyundai-Konzern hinsichtlich SDVs auf Entwicklungen in der E/E-Architektur sowie die Entwicklung eines konzerneigenen Fahrzeugbetriebssystems und von Pleos Connect. Dieses neue Infotainmentsystem soll im zweiten Quartal 2026 eingeführt und bis 2030 in mehr als 20 Millionen Fahrzeugen eingesetzt werden. Diese Fortschritte sollen Fahrzeuge zu effizienten und flexiblen Softwareplattformen machen, sowie die Konnektivität zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur verbessern.
Das Pleos-Paket beinhaltet darüber hinaus die offene Entwicklungsplattform Pleos Playground. Diese ermöglicht es Drittanbietern, bei der Entwicklung mobiler Anwendungen frei auf die Endpunkte der Automotive-Software zuzugreifen – von Fahrzeugen, Cloud, Analytik und Zubehör.
Was stellt Hyundai noch in Aussicht?
Auf der Entwicklerkonferenz in Seoul wurde zudem die „Next Urban Mobility Alliance“ (NUMA) vorgestellt. Diese zielt darauf ab, eine cloudbasierte Mobilitätsvision zu verwirklichen, indem ein Rahmen für öffentlich-private Partnerschaften etabliert wird, um Bewegungen in einer autonomen Transportumgebung zu vernetzen und zu optimieren. Im Rahmen der Zusammenarbeit befasst sich NUMA mit sozialen Themen wie Mobilitätsrechten, regionaler Entvölkerung und der Klimakrise.
Globale Partner haben angekündigt, an der Schaffung einer nahtlosen User Experience mitzuwirken, die Fahrzeuge und mobile Geräte über Pleos Connect und Pleos Playground sowie den eigenen App-Store miteinander verbindet. Dazu gehören Samsung Electronics, Google, Naver, Socar und Unity.
Automatisiertes Fahren auf Stufe 2+ bis 2027
Der Hyundai-Konzern will zudem autonomes Fahren der Stufe 2+ bis Ende 2027 umsetzen. Das Level-2+-System erkennt die Umgebung des Fahrzeugs mit Hilfe von Kameras und Radar und trifft komplexere Entscheidungen auf der Grundlage von Deep Learning.
Das koreanische Unternehmen will die KI-Modelleffizienz durch Leichtbau kontinuierlich optimieren. Zudem sollen Trainingseffizienz und -leistung durch den Einsatz von fahrzeugoptimierten neuronalen Verarbeitungseinheiten verbessert werden. Auf diese Weise will der Konzern seine Fahrzeuge zu sich ständig weiterentwickelnden „lernenden Maschinen“ machen.
Doch nicht nur in Fernost ist die Branche in Bewegung, auch in Nordeuropa tut sich was. Während Volvo den XC90 mit moderner Infotainment-Integration und bewährten Fahrerassistenzsystemen ausstattet, haben die Schweden mit dem vollelektrischen EX90 eine technologische Weiterentwicklung mit einer neuen Software-Architektur erschaffen. Unseren Praxistest dazu finden Sie hier.