
Der 7er BMW wird künftig autonome Fahrfunktionen der SAE-Level 2 und 3 ermöglichen. (Bild: BMW)
Der BMW Autobahnassistent übernimmt bei einem Tempo bis zu bis 130 km/h die Aufgabe eines Lenk- und Spurführassistenten auf Autobahnen mit baulich getrennten Richtungsfahrbahnen. Der Fahrer kann hier seine Hände vom Lenkrad nehmen, ist aber verpflichtet, das Verkehrsgeschehen zu beobachten und gegebenenfalls die Lenkaufgabe wieder zu übernehmen. Im Verlauf der teilautonomen Fahrt kann die 7er Limousine auch Spurwechsel übernehmen, ohne dass der Fahrer wieder zum Lenkrad greifen muss. Sofern die Verkehrslage dies zulässt, führt das System zudem Überholmanöver eigenständig durch. Ein vom System angebotener Spurwechsel kann vom Fahrer durch den Blick in den Außenspiegel initiiert werden.
Bei der Nutzung des Personal Pilot L3 kann der Fahrer hingegen die Hände vom Lenkrad nehmen und seine Aufmerksamkeit zumindest vorübergehend vom Verkehrsgeschehen abwenden. Der Fahrer muss jedoch bereit sein, innerhalb weniger Sekunden wieder zum aktiven Verkehrsteilnehmer zu avancieren. Im Gegensatz zum Autobahnassistenten ist das System nur auf Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h ausgelegt.
„Bisher hatte der Kunde die Möglichkeit, entweder Level-3-Funktionen oder den Level-2-Hand-Free-Autobahn-Assistenten zu kaufen. Diese waren nicht kombinierbar, da es keine Zulassung vom KBA gab. Seitkurzer Zeit haben wir die Freigabe beziehungsweise die Typ-Zulassung vom KBA, um beide Funktionen anzubieten“, erklärt ein BMW-Sprecher gegenüber automotiveIT. Der Kunde könne so während der Fahrt zwischen beiden Systemen wechseln. “Wir decken damit Kurzstrecken und Langstreckenfahrten auf der Autobahn ab.“
Der Autobahnassistent, der Driving Assistent Professional sowie der Personal Pilot L3 werden exklusiv in Deutschland als Sonderausstattung angeboten und bedeuten für Kunden einen Aufpreis von 6.000 Euro. Bereits ausgelieferte Fahrzeuge mit der Sonderausstattung Personal Pilot L3 erhalten ab August die Möglichkeit, den Funktionsumfang kostenlos um den Autobahnassistenten zu erweitern.
Generell arbeitet BMW daran, die maximale Geschwindigkeit der Level 3-Funktionen zu erhöhen. „Dafür sind Long Range Radar und Lidar notwendig, die größere Entfernungen abdecken können“, erklärt der Konzernsprecher gegenüber automotiveIT. Auf einen Rollout der Level 3-Funktionen sollten Nutzer anderer BMW-Modelle zudem nur zurückhaltend hoffen: Aufgrund der Menge der notwendigen Szenarien, die Software und Sensorik abdecken müssen, wird das System aktuell nur vom BMW 7er unterstützt.