
VR-Brillen sind nur eine der IT-Technologien, die bei BMW zum Einsatz kommen. (Bild: BMW)
Über Jahrzehnte propagierte die BMW-Werbung die Freude am Fahren. Davor steht heutzutage jedoch mehr denn je zunächst die Freude am Entwickeln von Innovationen. Die Münchner wollen ihre IT-Teams auf die Zukunft einstellen, in der das Unvorstellbare Realität werde, sagt Carsten Sapia, Vice President IT Strategy, Governance and IT Security der BMW Group. Die IT-Sparte eben jener BMW Group verantwortet für den bayrischen Hersteller die Entwicklung und Anwendung neuester Technologien.
Im Fokus steht dabei neben effizienteren Produktionsprozessen, der Einsparung von Emissionen und optimierten Erlebnissen für Endverbraucher vor allem die Nutzung vom derzeit omnipräsenten Thema – KI. „Ich bin überzeugt, dass in 5 Jahren jeder Prozess in der Wertschöpfung der BMW Group durch Künstliche Intelligenz unterstützt wird“ sagt Alexander Buresch, Leiter BMW Group IT. Auf dem IT-Innovation Summit in München wurden einige der Innovationen vorgestellt, die BMW nutzt.
Quanten-Computing
Quanten-Computing ist eine der zukunftsweisenden Technologien, die von BMW eingesetzt werden, um die Effizienz seiner Produktionsprozesse zu steigern. Besucher konnten erleben, wie ein Quantencomputer die Auslastung eines Presswerks optimiert. Dabei wird die Leistung von Quanten-Computern genutzt, um komplexe Berechnungen in kürzester Zeit durchzuführen und somit die Produktionseffizienz zu steigern. BMW setzt hierbei auf Partnerschaften mit Unternehmen wie Microsoft und NVIDIA.
Nachhaltigkeit
BMW will seinen CO2-Fußabdruck bis 2030 um 80 Prozent senken. Um dieses Ziel zu erreichen, spielt das Energiemanagement von Gebäuden eine wichtige Rolle. Hierbei wird ein KI-basiertes System zur automatischen Temperatursteuerung genutzt, das zahlreiche Faktoren wie das aktuelle Wetter, das Gebäudelayout und die personelle Belegung berücksichtigt. Zudem wird der weltweit größte Open-Source-Datensatz SORDI genutzt, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Industrial Metaverse
SORDI (Synthetic Object Recognition Dataset for Industries) ist ein umfassender synthetischer Datensatz für industrielle KI. Die AI Pipeline ist eine Technologie von SORDI, die zur Schaffung eines digitalen Zwillings genutzt wird. So können beispielsweise Produktionsbedingungen simuliert werden. SORDI steht als Open Source zur Verfügung und wird weltweit genutzt, um fortgeschrittene KI-Modelle zu trainieren. "Heute wird dieser Datensatz durch KI-Eigenschaften wie dynamische Oberflächen und die Nutzung von Metadaten weiterentwickelt, um immer mehr Produktionsanwendungen immer besser lösen zu können", so Andre Luckow, Head of Innovation & Emerging Technologies der BMW Group.
Optimierung der Kundeninteraktion
Mit Blick auf den Kunden ist die Group IT in der Lage, realistische Fahrzeuge ruckelfrei auf dem Handy darzustellen. Das neu entwickelte Rendering-System mit seinen 3D-Simulationen der Fahrzeuge entspreche neuesten Standards mobiler Darstellung und überwinde die Hardware-Einschränkungen von Mobiltelefonen, heißt es seitens der BMW-IT. Es könne unabhängig vom Fahrzeugmodell zur Übertragung extrem komplexer Objekte aufs Handy angewendet werden.